Mit dem Ultra-Lauf „Mozart100“ machte am Wochenende mit dem UTMB eine der größten Traillauf-Serien der Welt Station in Salzburg. Der Lauf war der erste ganz große Höhepunkt der Saison und es sollte ein Lauf werden, an dem ich mich noch lange erinnern werde. Nicht nur, weil das Teilnehmerfeld gespickt war an internationalen Spitzenläufern, sondern weil ich am Ende mit einer wohl ziemlich schweren Verletzung nach Hause gekehrt bin.
Der Startschuss fiel um 5 Uhr.
Bei 105 KM mit 5000 Höhenmeter war klar: Es wird ein langer Tag...
Zunächst ging ich leicht verhalten auf die Strecke. Ab Kilometer 30 zog ich das Tempo dann etwas an. Der deutsche Läufer Janosch Kowalczyk konnte mir beim ersten langen Anstieg nicht mehr folgen.
Ich schaffte es, an der Spitze des Feldes vorzulaufen und schloss zum führenden Spanier Andreu Simon Aymerich auf. Mit dem Spanier setzte ich mich ab.
Beim zweiten langen Anstieg von 800 Höhenmetern setzte sich der Spanier wieder etwas ab von Hoffmann, und dann kam Kilometer 60. In einer Downhill-Passage knickte ich heftig um. Es hat richtig weh getan, doch ich versuchte weiterzulaufen. Circa 15 KM später knickte ich noch einmal um. Vor mir lagen aber immer noch rund 25 Kilometer.
Bei Kilometer 75 verließ ich als Führender die Verpflegungszone. Ich hatte vor allem beim Bergablaufen Schmerzen in meinem Fußgelenk. Noch schlimmer war aber, dass ich bei jedem Schritt unsicher wurde. So dauerte es nicht lange, bis Janosch Kowalczyk auf mich wieder auflaufen und mich sogar überholen konnte. Selbst Aymerich schaffte wieder den Anschluss. Ich war etwas überrascht, wie gut er sich gegen Ende des Rennens wieder erholt hat. Ich versuchte noch an ihm dranzubleiben, hatte aber durch die Schmerzen im Fußgelenk keine Chance.
Nun hieß es für mich wenigstens das Podest noch zu sichern. Der Abstand zu Platz vier war zu diesem Zeitpunkt bereits sehr groß, so dass ich mich voll voll und ganz auf mich konzentrierte. Schließlich kam ich gut 17 Minuten hinter dem Sieger Janosch Kowalczyk und knapp neun Minuten hinter Andreu Simon Aymerich ins Ziel und sicherte mir nach einem solchen Missgeschick noch einen Platz auf dem Podest. Der dritte Platz bedeutete auch die Qualifikation für die Teilnahme im Elitefelt beim CCC (100km, 6.000 HM) in Chamonix 2023. Dafür war die Diagnose zwei Tage später, als ich ins Krankenhaus ging und mein Gelenk untersuchen ließ, niederschmetternd: Es wurde der Riss des rechten Außenbandes festgestellt.
Kurzzeitig dachte ich, dass ich nach dem Umknicken aufgeben muss, doch ich habe mich irgendwie durchgebissen. Nun hoffe ich, dass die Verletzung gut heilt und ich im August wieder erfolgreich in die Saison einsteigen kann.
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