Am 02.10.2022 fanden im Rahmen des 37. Int. Jenner Berglauf in Schönau am Königssee die Deutschen Meisterschaften im Berglauf statt. Bei dichtem Nebel und Regen liefen 153 Läufer:innen um die Titel.
Für das IMMOVATION-Laufteam “The Running Pack” war es trotz des trüben Wetters ein erfolgreicher Tag! Benedikt Hoffmann konnte sich gleich über drei Medaillen freuen: Er errang Silber als deutscher Vizemeister, holte Gold in seiner Altersklasse M35 und Bronze in der Teamwertung. Philipp Stuckhardt lief als siebter im Gesamtklassement sicher in die Top-Ten. Sein Team vom SSC Hanau-Rodenbach führte er mit dieser Leistung zum Gold in der Mannschaftswertung. Last, but not least holte sich Sabine Bergmann Bronze in der AK W55.
Laura Hottenrott, Julius Ott, Benedikt Hoffmann und Lukas Ehrle zeigen “Weltklasseleistung”
Die deutschen Meistertitel im Berglauf gingen in diesem Jahr an Julius Ott und Laura Hottenrott. Während der Sieg des Weinheimers als Überraschung gewertet wurde, konnte Laura Hottenrott vom PSV Grün-Weiß Kassel nicht nur souverän ihren Titel verteidigen, sie lief darüber hinaus einen neuen Streckenrekord. Damit sicherte sie sich den zweiten DM-Titel in einer Woche – hatte sie doch zuvor bereits bei der DM in Ulm im Halbmarathon Gold geholt.
DLV-Berglauf-Koordinator Kurt König freute sich besonders, dass viele junge Läufer:innen am Start waren: “Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Laura Hottenrott und Julius Ott, aber auch jene von Benedikt Hoffmann und Lukas Ehrle. Alle vier haben heute Weltklasseleistungen abgeliefert. Und ich denke, dass wir nächstes Jahr in Innsbruck bei den Weltmeisterschaften im Berg- und Trail-Running mit einer schlagkräftigen Mannschaft an den Start gehen können.”
Platz | Startnr. | Name | Jg. | AK | Verein | Netto |
---|---|---|---|---|---|---|
1. | 2 | Julius Ott | 1997 | M | TSG 1862 Weinheim | 00:47:24 |
2. | 8 | Lukas Ehrle | 2004 | M Jugend U20 | LG Brandenkopf | 00:47:42 |
2. | 155 | Benedikt Hoffmann | 1985 | Senioren M35 | TSG 1845 Heilbronn | 00:47:42 |
4. | 81 | Maximilian Zeus | 1995 | M | LG TELIS FINANZ Regensburg | 00:49:24 |
5. | 42 | David Sambale | 2000 | M | TV Immenstadt | 00:50:24 |
6. | 136 | Jan Peterzelt | 1998 | M | Dresdner SC 1898 | 00:50:55 |
7. | 117 | Philipp Stuckhardt | 1991 | M | SSC Hanau-Rodenbach | 00:51:10 |
8. | 28 | Bruno Schumi | 1984 | Senioren M35 | PTSV Rosenheim | 00:51:27 |
9. | 3 | Andreas Schindler | 1976 | Senioren M45 | TSV Glems | 00:51:43 |
10. | 146 | Fabian Jenne | 1990 | M | SG Wenden | 00:51:44 |
Benedikt Hoffmann über sein Rennen:
Der Jenner-Berglauf gilt als ein sehr anspruchsvoller Berglauf. Auf 8,4 KM sind 1.190 Höhenmeter zu überwinden. Das Ziel befindet sich auf 1800 m an der Bergstation der Jennerbahn knapp unterhalb des Gipfels. Vom ersten Kilometer an ordnete ich mich in der Spitzengruppe ein, mit dem amtierenden deutschen Meister Maximilian Zeus, Lukas Ehrle, Julius Ott und Philipp Stuckhardt. Philipp konnte bei Kilometer zwei das hohe Tempo nicht mehr halten, Maximilian Zeus verlor ebenfalls etwas später den Anschluss.
Bereits nach 2,5 Kilometern beschleunigte Julius Ott und lief relativ zügig einen Abstand von rund 20 Sekunden heraus. Lukas und ich blieben zusammen und ließen uns zunächst nicht beeindrucken. Lukas wurde zuletzt im Juli Junioren-Europameister im Berglauf und vor zwei Wochen deutscher Juniorenmeister über 10 Kilometer. Wir arbeiteten gut zusammen. Ich hoffte im letzten Drittel des Rennens den Vorsprung nivellieren zu können.
Vorsprung von Julius Ott blieb relativ konstant
Kilometer für Kilometer kämpften wir uns den Berg hinauf. Ich drückte aufs Tempo, doch der Vorsprung von Julius Ott blieb relativ konstant. Bis Kilometer sieben war die Strecke zwar sehr steil, aber technisch einfach. Danach bogen wir auf einen steilen, engen Trail ein. Das Finale war damit angebrochen. Ich erhöhte nochmals das Tempo, um noch den Anschluss an Julius zu bekommen. Zu Julius verkürzte sich der Abstand nicht. Sein Vorsprung im Ziel betrug am Ende 18 Sekunden.
“Wir dürfen uns beide über Platz zwei freuen”
Allerdings lief ich ein paar Meter Abstand zu Lukas heraus. Auf den letzten 200 m konnte Lukas diesen Vorsprung wieder zulaufen – er war dicht hinter mir. Wir sprinteten die letzten Meter gemeinsam bergauf zum Ziel. Mit einem hauchdünnen Vorsprung lief ich vor Lukas in 47:42 Minuten über die Ziellinie – mit drei Zehntel Vorsprung, wie man mir nachher sagte. Die Regularien des DLV sehen aber vor, dass man Zehntelsekunden im Berglauf aufrunden muss. Daher liefen wir formal gesehen beide zeitgleich über die Ziellinie. Folglich dürfen wir uns beide über Platz zwei freuen.
Dritter deutscher Vizemeistertitel im Berglauf
Für mich ist es bereits mein dritter deutscher Vizemeistertitel im Berglauf. In meiner Altersklasse (AK 35) wurde ich ungefährdet deutscher Meister. Mir bleibt nun nur eine kurze Verschnaufpause. Bereits nächsten Samstag starte ich über 50 Kilometer bei den Europameisterschaften im Ultralauf in Sotillo/Spanien.
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